11 Jahre ist es her als sich der FC Erzgebirge Aue und der Dresdner SC in der Regionalliga-Saison 2002/03 das letzte mal in einem Pflichtspiel gegenüberstanden. Knapp 7.000 Zuschauer pilgerten in das Rudolf-Harbig-Stadion, die überwältigende Mehrheit aus dem Erzgebirge. Der DSC stand als Absteiger fest, bei einem Sieg der Gäste wäre der FCE das erste mal in die Zweite Bundesliga aufstiegen. So die Konstellation vor dem Spiel. Die Lage beim DSC desolat, das Steyer-Stadion von der Flut in Mitleidenschaft genommen. Den Großteil der Saison war kein Training war im Ostragehege möglich. Gespielt wurde nach den schweren Ausschreitungen im Stadtderby im Heiligen Grund in Meißen. Dazu ein schmerzhafter Zuschauerschwund aufgrund der sportlichen Misere. Gerade einmal 150 Zuschauer wolten den letzten Drittligaheimsieg gegen die Amateure von Borussia Dortmund sehen. Mit den Spielern waren noch keine Gespräche geführt worden, zwecks deren sportlicher Perspektive. Diese wollten keine Schützenhilfe für den sächsische Nachbarn leisten, um sich andererseits mit einer guten Leistung für einen neuen Verein zu präsentieren. Der Verein verschenkte mit einer desolaten Einlaß- und Versorgungspolitik die Chance, ein letztes mal einen finanziellen Reibach mit den lila-weißen Massen zu machen.
Folgende spannende MDR-Radio-Reportage liefert einen guten Einblick in die Situation beim DSC und den ostdeutschen Fußball. Gerd Zimmermann und Alexander Tetzner versorgen die Zuhörer mit Informationen zur Lage. Beispielsweise kämpfte der FC Sachsen Leipzig um den Aufstieg in die dritte Liga. FC Sachsen? Gibt's heute nicht mehr. Dafür jetzt RB Leipzig. Ein interessanter Rückblick in vergangene Zeiten, als es dem DSC an den Kragen ging und der freie Fall bis in Liga Acht seinen Anfang nahm.
Die Aufstellung des DSC:
Christian Beer - Bruno Baltazar, Thomas Hoßmang, Knut Michael, Pedro Rodrigues (65. Jens Schaumkessel) - Carlos Mota, Robert Krause, Olexji Kurylenko (85. Andreas Diebitz), Tino Wächtler, René Trehkopf - Cláudio Oeiras (85. Sven Kubis)
Die Tore:
1:0 Carlos Mota (11.), 1:1 Rostislav Broum (18.) 1:2 Khvicha Shubitidze (63.) 1:3 Gregor Berger (72.), 1:4 Frank Berger (75.)
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